Das Schuhe putzen kann selbst für Schuhputzmuffel zur lieben Gewohnheit werden, wenn Sie die richtigen Handgriffe kennen, einige Hilfsmittel dafür zur Hand haben und unsere Pflegetipps für die unterschiedlichen Schuhmaterialien beherzigen. Ihre Waldläufer werden es Ihnen danken!
Step-by-Step-Anleitung für Ihren Schuhputz
Ungeputzte Schuhe zu einem gepflegten Outfit – das ist ein absolutes No-Go. Machen Sie die Schuhpflege alle 2 bis 3 Wochen zur festen Gewohnheit, wird es für Sie schon bald zur Selbstverständlichkeit. Und so gehen Sie dabei vor:
Schritt 1: Schuhreinigung
Entfernen Sie zunächst den gröbsten Schmutz mit einer nicht zu harten Bürste oder einem gut durchfeuchteten Tuch. Klopfen Sie die Bürsten nach jedem Gebrauch aus, damit sich keine Steinchen festsetzen. Andernfalls riskieren Sie, die Schuhoberfläche zu zerkratzen. Die Fleckentfernung auf Rauleder ist schwieriger als auf Glattleder, da raues Leder weniger farbbeständig ist. Bevor Sie einen Fleckentferner einsetzen, sollten Sie die Farbbeständigkeit immer an einer kaum sichtbaren Stelle testen. Meist reicht schon lauwarmes Wasser mit einem leicht verdünnten Spülmittel aus, um den erwünschten Reinigungseffekt zu erzielen.
Schritt 2: Imprägnieren
Nehmen Sie sich immer die Zeit, neue Schuhe vor dem ersten Tragen zu imprägnieren. Selbst dann, wenn kein Regen angesagt ist. Wiederholen Sie den Vorgang vor allem im Herbst und Winter, bevor der Schutzeffekt nachlässt.
Drei kurze Sprühaufträge mit ein wenig Einwirkzeit dazwischen reichen aus. Während klassische Imprägniersprays das Eindringen von Nässe und Schmutz nach innen verhindern, bilden Nano-Sprays einen Schutzfilm nach außen. Deshalb tragen Sie diese Nano-Imprägnierungen besser erst nach der Behandlung mit Schuhcreme, -fetten oder -ölen auf.
Schritt 3: Lederpflege
Ob Sie Ihre Schuhe cremen, wachsen oder ölen – der Effekt ist stets ähnlich: Durch das Pflegemittel wird das Leder elastischer und anschmiegsamer. Zum Auftragen verwenden Sie bei glattem Oberleder am besten ein sauberes Tuch oder eine Bürste mit weichen Borsten. Verzichten Sie dagegen bei Rauleder ganz darauf, da Sie andernfalls die offenporige Struktur des Rauleders zerstören. Hilfreiche Tipps für die Hirschlederpflege gibts hier.
Schritt 4: Poliervorgang
Verwenden Sie zum Polieren z. B. ein fusselfreies Baumwolltuch, eine spezielle Polierbürste oder eine ausrangierte Nylonstrumpfhose. Ziel ist dabei, die Pflege sanft in die Lederporen einzureiben, dabei überschüssige Creme und Wachsrückstände aufzunehmen und dem Leder neuen Glanz zu verleihen.
Schritt 5: Schuhaufbewahrung
Damit Ihr Schuh nach dem Tragen und der regelmäßigen Pflege gut in Form bleibt, empfiehlt es sich, Schuhspanner aus Holz zu benutzen. Angenehmer Nebeneffekt: Sie nehmen auch die noch vorhandene Feuchtigkeit auf und beugen damit der Geruchsbildung vor.
Die besten Reinigungstipps für Leder und andere Materialien
Glattleder – vergleichsweise pflegeleicht
Glattleder sind Naturprodukte, denen beim Gerben natürliche Fette und Öle entzogen wurden. Werden sie im Rahmen der Schuhpflege regelmäßig eingefettet oder gecremt, lassen sich die fehlenden Substanzen für neue Geschmeidigkeit, Dehnbarkeit und Glanz wieder zurückführen. Ohne diese Pflege kann jedes Naturleder innerhalb kürzester Zeit rissig und unansehnlich werden.
Rauleder – anspruchsvoll, aber dankbar
Raulederschuhe sind anders als Glattlederschuhe offenporig. Dank ihrer atmungsaktiven Struktur können Wasserdampf und Schweiß sehr gut nach außen gelangen. Zum Schutz vor eindringendem Wasser und Schmutz sollten sie vor dem ersten Tragen und besonders im Herbst und Winter regelmäßig mit einem Rauleder-Imprägnierspray behandelt werden.
Lackleder – mit eigenem Pflegesortiment
Verwenden Sie für Lackleder weder klassische Schuhcremes noch Lederfett, sondern ausschließlich spezielle Lackleder-Pflegeprodukte. Ansonsten riskieren Sie, dass die Oberfläche ihren Glanz verliert. Auch die Verwendung einer Schuhbürste empfiehlt sich bei Lackleder nicht, da es leicht verkratzt.
Sonderfall Sneakers – aus Stoff oder Mesh-Materialien
Sneakers sind meist aus unterschiedlichen Materialien gefertigt wie zum Beispiel Mesh-Stoffe aus Nylon und anderen Kunststoffen. Sie richtig zu reinigen, ist bei dieser Mixtur aus unterschiedlichen Textilien daher gar nicht so einfach. Auf Nummer sicher gehen Sie bei der Reinigung im Handwaschbecken. Entscheiden Sie sich stattdessen für einen Reinigungsversuch in der Waschmaschine, riskieren Sie, dass Ihr Schuh sich verzieht, geklebte Partien sich auflösen oder Kunststoffe und Dämmeigenschaften unter der Behandlung leiden.
Bei der Handwäsche erzielen Sie mit lauwarmem Wasser, einer weichen Bürste und Waschmitteln, Shampoo, speziellen Waschlotionen oder Reinigungsschaum für Sneakers meist schon sehr gute Ergebnisse. Vorab immer die Schnürsenkel und Einlegesohlen entfernen. Dann den gröbsten Schmutz abbürsten. Die Waschsubstanz in lauwarmem Wasser auflösen – und schon können Sie beginnen, die angeschmutzten Partien mit kreisenden Bürstenbewegungen zu bearbeiten. Stopfen Sie die gut abgetropften Sneakers zum Trocknen an der frischen Luft immer mit Zeitungspapier aus. Und nicht vergessen: Sie sollten vor dem nächsten Tragen erneut imprägniert werden.